Radioaktivität


Radioaktivität ist zunächst einmal ein natürliches Phänomen. Die Erde verursacht eine radioaktive Grundstrahlung, in unseren Breitengraden von durchschnittlich 100 nSv/h (Nanosievert pro Stunde). Erhöht werden kann diese Strahlung durch Radon und Radonfolgeprodukte als Folge von natürlichen Zerfallsprozessen. Radongas tritt aus der Erde oder aus auffälligen Baustoffen (z.B. Kacheln und Fliesen, Granit, Naturbims, Schlacken, Industriegips) aus und reichert sich in der Raumluft an. Im Hausstaub finden wir dann Radonfolgeprodukte, die über die Atmung in die Lunge gelangen.

Man spricht von ionisierender Strahlung, weil Radioaktivität so energiereich ist, dass sie Körpermoleküle ionisieren, sprich verändern kann. Deshalb können schon kleinste Strahlungsmengen schlimmste Schäden wie Mutationen und Krebs auslösen. Jede erhöhte Dosis ist daher zu vermeiden. Die Jahressumme aller radioaktiven Belastungen sollte so gering wie nur möglich gehalten werden.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt:

Messungen der Radonkonzentration in bestehenden Gebäuden werden außerdem auch dann dringend empfohlen, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:
– Vor 1960 errichtet.
– Nicht über eine durchgehende, bewehrte Fundamentplatte verfügend.
– Nicht oder nur teilweise unterkellerte Aufenthaltsbereiche oder an Aufenthaltsbereiche grenzende Räume.
– Natursteine als wesentliches Konstruktionsmaterial verbaut.
– Feuchteprobleme im erdberührten Bereich.
– Im erdberührten Bereich schadhaft (z. B. durch Bergsenkung).
– Durchführungen von Ver- und Entsorgungsleitungen im erdberührten Bereich, die nicht gesondert abgedichtet sind.


Radonbelastung in Häusern


Baubiologische Richtwerte

Für Schlafbereiche
Standard der baubiologischen Messtechnik SBM 2015